Europa blickt auf die Profession Pflege: Auf ihrer Generalversammlung hat die European Federation of Nurses Associations (EFN) zentrale gesundheitspolitische Themen beraten, neue Positionspapiere verabschiedet und klare Prioritäten für die Stärkung der beruflichen Pflege in Europa gesetzt.
Die 121. Generalversammlung der EFN, in der der DBfK Mitglied ist, fand Mitte Oktober in Dublin statt. Vertreter:innen der europäischen Pflegeverbände diskutierten dort zentrale EU-Themen mit großer Bedeutung für die Pflegeberufe – darunter den gemeinsamen Bericht des EU-Parlamentsausschusses für Beschäftigung und Gesundheit (EMPL-SANT) zur Situation der Beschäftigten im Gesundheitswesen, zur Beschäftigungs- und Sozialpolitik im Rahmen des Europäischen Semesters 2025, die kommende dänische und zyprische EU-Ratspräsidentschaft sowie Entwicklungen in der EFN-Initiative zur Etablierung von Advanced Practice Nursing (APN). Auch die politischen Prioritäten der Europäischen Kommission, die direkten Einfluss auf das Pflegewesen haben, standen im Fokus.
Die Mitglieder verabschiedeten mehrere Positionspapiere zu strategisch wichtigen Themen: der „Union der Kompetenzen“, der Rolle von Pflegepädagog:innen, der Krisenvorbereitung im Gesundheitswesen, den Herausforderungen in der Langzeitpflege, dem nächsten EU-Finanzrahmen (MFR) sowie der Datenunion-Strategie. Die Positionspapiere werden auf der EFN Webseite veröffentlicht. Die Beschlüsse bilden laut EFN eine wichtige Grundlage, um die Prozesse in der EU-Gesundheitspolitik aktiv mitzugestalten.
Zudem informierte die EFN über laufende EU-Projekte wie BeWell (Weiterbildung in digitalen und grünen Kompetenzen), Nursing Action (WHO Europa, zur Rekrutierung und Bindung von Pflegefachpersonen), KEEPCARING (Förderung von Resilienz und Burn-out-Prävention im Gesundheitswesen) und ICUData4EU (Aufbau einer europäischen Datenplattform für Intensivstationen). Abgerundet wurde die Tagung durch Beiträge vom International Council of Nurses (ICN), European Forum of National Nursing and Midwifery Associations (EFNNMA) und der europäischen Studierendenorganisation ENSA.
Die nächste Sitzung findet im April 2026 in Brüssel statt.
