Ein Interview mit Marc Helfen (Foto),
DBfK-Mitglied und
Präsident des Landespflegerates Saarland.
Herr Helfen, im Saarland wurde eine neue Berufsordnung für Pflegefachpersonen verabschiedet, wie ist das vor sich gegangen?
Das Saarland hatte als erstes Flächenland in Deutschland eine Berufsordnung für Pflegefachpersonen. Innerhalb der Konzertierten Aktion Pflege Saar forderten mehrere Akteur:innen, unter anderem der Landespflegerat (LPR), das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit auf, die Berufsordnung mit Blick auf das Pflegeberufegesetz anzupassen. Die Moderation dieses Prozesses übertrug Sozialminister Magnus Jung der zuständigen Referatsleiterin im Sozialministerium. Unter Beteiligung des LPR wurde eine Unterarbeitsgruppe zur Evaluation der bestehenden Pflegeberufsordnung gebildet. Ergänzend dazu wurde, auf Vorschlag der Arbeitskammer des Saarlandes, auch eine „Erklärung zum beruflichen Selbstverständnis“ entwickelt, die bei Erreichung der Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung „Pflegefachfrau/Pflegefachmann“ bei der Zeugnisübergabe gesprochen werden kann. Im Rahmen des Anhörungsverfahrens habe ich dem Ministerium eine gemeinsame Stellungnahme der Mitgliedsverbände des LPR überbracht, die fast vollständig Eingang in die Verordnung über die Berufsordnung für Pflegefachpersonen im Saarland gefunden hat. Die hier erfolgte Zusammenarbeit von professioneller Pflege und Politik auf Augenhöhe freut uns sehr.
Was bedeutet das für die Pflegefachpersonen allgemein und für jede:n im Arbeitsalltag?
Für die Kolleg:innen ist die neue Berufsordnung ein Leitfaden für die tägliche Arbeit in den unterschiedlichen Settings der professionellen Pflege im Saarland. Sie beschreibt die Verantwortung von Pflegefachpersonen gegenüber pflegebedürftigen Menschen sowie der Gesellschaft. Sie erlaubt es den Kolleginnen und Kollegen, strukturelle Defizite zu erkennen, diese an die zuständigen Stellen weiterzuleiten und Veränderungen einzufordern. Sie appelliert an die Verantwortung jeder einzelnen Pflegefachperson zu regelmäßiger Fort- und Weiterbildung. Sie macht Angaben zum Berufsbild und seinem Selbstverständnis und definiert Aufgaben und Berufspflichten gegenüber anderen. Darüber hinaus wird sie Bestandteil des Curriculums in der dreijährigen Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann und der Pflegeassistenzausbildung im Saarland..
Die AG Junge Pflege Rhein-Main des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe, DBfK Südwest e. V., vertritt die berufspolitischen Interessen von Auszubildenden, Studierenden und BerufseinsteigerInnen in der Pflege. Im gemeinschaftlichen Erfahrungsaustausch wurde uns bewusst, dass es in der theoretischen und praktischen Ausbildung Unterschiede im Lernprozess von Auszubildenden mit Migrationshintergrund im Vergleich zu Auszubildenden ohne Migrationshintergrund gibt. Dadurch entstand die Intention, die Probleme genauer zu betrachten und Lösungsvorschläge zu entwickeln, um diese Unterschiede im Sinne aller Pflegenden zu reduzieren.
Auf der Grundlage einer Befragung von Auszubildenden mit und ohne Migrationshintergrund entstand das vorliegende Positionspapier
Lange hat sich der DBfK in Gesprächen mit politischen Vertreter:innen und in Forderungs- und Positionspapieren bei Wahlen für die Etablierung von Schulgesundheitsfackräften eingesetzt. In vielen Bundesländern gibt es nun Bestrebungen hierzu. Nach erfolgreichen Modellprojekten baut Hessen aktuell die Schulgesundheitspflege weiter aus und stellt 30 weitere Schulgesundheitsfachkräfte ein!
Stellenausschreibungen über das Karriereportal des Landes Hessen. Ausgeschriebene Stellen sind über die Volltextsuche mit dem Suchbegriff “Schulgesundheitsfachkraft” auffindbar.