Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe Südost feiert Jubiläum mit Blick nach vorne

21.07.2023

Gemeinsam stark für die Pflege – der DBfK Südost feierte am 20. Juli 2023 in München ein Doppeljubiläum: 120 Jahre Pflegeberufsorganisation und 50 Jahre DBfK. Zu den rund 130 Gästen zählte auch der Staatsminister für Gesundheit und Pflege Klaus Holetschek (CSU).

„Der schon länger und sich weiter zuspitzenden Situation des Personalmangels in der Pflege müssen wir gemeinsam entgegensteuern, als Berufsverband, als Gesellschaft und als Politiker:innen – im Sinne der Personen, die der Pflege bedürfen. Denn dafür haben wir unseren Beruf gelernt, und dafür setzen wir uns als DBfK ein“, hielt die Vorsitzende des DBfK Südost Sabine Berninger in ihrer Begrüßung fest. Als Erfolge des Verbands in der jüngeren Zeit benannte sie beispielhaft die Etablierung des Berufsbilds der Community Health Nurse, die Finanzierung der Praxisphasen im Pflegestudium und die Personalbemessung in der Akut- und Langzeitpflege. Als Thema, das aktuell der Expertise des DBfK bedarf, führte sie die neue Strukturreform der Krankenhausfinanzierung an, die in ihrer geplanten Form für Pflegefachpersonen im Interesse der Patient:innen nicht hinnehmbar sei.

Edith Dürr, die Vorsitzende des Bayerische Landespflegerats (BLPR), strich in ihrem Grußwort die Parallelen des heutigen DBfK Südost zum ursprünglichen Agnes-Karll-Verband heraus, zum Beispiel starke weibliche Führungspersönlichkeiten, aber auch die Frage, welche Entscheidungsbefugnisse Pflegefachpersonen zukommen.

Die Festrede zur Zukunft der Profession Pflege hielt Andreas Büscher, der als aktiver Vertreter der Pflegewissenschaft unter anderem betonte, wie wichtig das Eigenengagement in Berufsverbänden, Gewerkschaften, Kammern und anderen Zusammenschlüssen sei, um gesellschaftliche Mitgestaltung zu gewährleisten: „Aufgabe der professionsgesteuerten Entwicklungen ist es, der Pflege eine Stimme zu geben – von Verrichtungsgehilfen zu Profis, die Menschen fachkundig dabei unterstützen, mit gesundheitlich bedingten Beeinträchtigungen der Selbständigkeit zurechtzukommen.“

Podiumsdiskussion mit Staatsminister Klaus Holetschek

Das Herzstück der Veranstaltung bildete eine Podiumsdiskussion zur Situation der Profession Pflege und ihrer Entwicklung, die Expertinnen für die Belange der Pflegenden mit Vertreter:innen der politischen Parteien zusammenbrachte.
Bei der Einschätzung der generalistischen Pflegeausbildung und der Akademisierung herrschte grundsätzlich Einigkeit, allerdings mit recht unterschiedlichen Schlussfolgerungen. Der amtierende Staatsminister für Gesundheit und Pflege Klaus Holetschek (CSU) erklärte unter anderem, dass er einen pflegewissenschaftlichen Lehrstuhl in Bayern für wünschenswert hielte, um die Akademisierung voranzutreiben; Bayern sei eines der Bundesländer, das durch ein Stipendium das Pflegestudium bereits attraktiver gemacht habe – die Attraktivität müsse man weiter erhöhen. Das Prinzip Pflegekammer wurde kontroverser diskutiert; Marliese Biederbeck, Geschäftsführerin im DBfK Südost, betonte: „Wir wollen eine echte Selbstverwaltung haben, wir wollen eine starke Stimme. Dazu benötigt diese Organisation Gelder, mit denen sie unabhängig agieren kann, und alle Pflegefachpersonen in Bayern müssen Mitglied sein.“

Foto der Veranstaltung (Quelle: DBfK Südost)

Pressemitteilung als PDF

Diese Webseite nutzt externe Komponenten, wie z.B. Schriftarten, Karten, Videos oder Analysewerkzeuge, welche alle dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Weitere Informationen zu den von uns verwendeten Diensten und zum Widerruf finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Ihre Einwilligung dazu ist freiwillig, für die Nutzung der Webseite nicht notwendig und kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.